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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 49

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
49 5. Als Cäsar nach Rom zurückkehrte, verband er sich mit Po m-pejus und Crassus (Dreimännerbund oder Triumvirat). Die nächste Folge für ihn war seine Erwählung zum Konsul. Als seine Amtszeit um war, wurde ihm die Statthalterschaft Gallien auf fünf Jahre übertragen, während Pompejus sich Spanien und Crassus Asien erwählte. 24. Cäsar und Pompejus (48). 1. Pompejus blieb aber in Rom und ließ seine Provinz durch Legaten (Unterstatthalter) verwalten. Crassus, der nur den Wunsch hatte, seine Reichthümer zu vermehren, gieng nach Asien und unternahm einen Zug gegen die Parther. Sein Heer aber erlitt eine Niederlage; er selbst wurde auf der Flucht gefangen genommen und getöbtet. Der feindliche Anführer ließ der Leiche geschmolzenes Gold in den Mund gießen, weil er davon im Leben nicht genug hatte bekommen können. 2. Zu jener Zeit, als Cäsar nach Gallien gieng, waren unter Ariovist deutsche Stämme in das Land eingedrungen. Cäsar wurde gegen dieselben von den Bewohnern zu Hülfe gerufen. Er eilte hin, schlug die Deutschen und trieb sie wieder über den Rhein zurück. In den folgenden Jahren machte er ganz Gallien zur römischen Provinz. Durch diese Kriegsthaten erwarb er sich nicht nur unvergänglichen Feldherrnruhm und große Schätze, sondern er bildete sich auch ein Heer, das alle Beschwerden ertragen konnte und ihm völlig ergeben war. Außerdem unternahm tx noch aus Begierde nach größerem Ruhm zwei Züge nach Deutschland und war somit der erste Römer, der den deutschen Boden betrat. Auch nach Britannien setzte er hinüber, behauptete sich aber auch dort nicht lange. 3. Während dieser ganzen Zeit war Pompejus in Rom. Im Jahre 54 verlor er durch den Tod seine Gemahlin Julia, vre Tochter Cäsars, und nun hörte auch die Freundschaft beider Männer auf. Für das Jahr 52 wurde Pompejus gegen den Gebrauch zum alleinigen Konsul erwählt. Cäsar aber hatte viele Freunde in Rom, die ihm von allen Vorgängen Kenntniß gaben, und denen er aus der Provinz Gelb und Befehle sandte. Als nun Pompejus vom Senat den Befehl auswirkte, daß Cäsar sein Heer entlassen sollte, erklärte dieser sich dazu bereit, wenn Pompejus das Gleiche thäte. Darauf ward Cäsar für einen Feind des Vaterlandes erklärt, und Pompejus wurde zum Oberfeldherrn gegen ihn ernannt. Als Cäsar den Senatsoeschluß erfahren hatte, überschritt er mit seinem Heere den Rubikon, den Grenzfluß seiner Provinz. „Die Würfel sind gefallen," rief er beim Uebergange aus. Entschlossen rückte er jetzt auf Rom los, und Pompejus, der kurz vorher noch geprahlt hatte, er brauche nur auf den Boden zu stampfen, und es würden Heere hervorwachsen, sah sich gezwungen, mit seinen Truppen nach Griechenland zu entfliehen. Somit war Cäsar Herr von ganz Italien geworden. 4. In Spanien hatte Pompejus aber noch ein ihm ergebenes Heer. Dahin eilte Cäsar zunächst. „Erst will ich das Heer ohne Feldherrn, Erzählungen a. d. Weltzesch 4

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 66

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
66 Deutschland zu gründenden Kirche und leistete dem Werke der Mission die kräftigste Hülfe. 3. Mit welchem Erfolge Bonifacins gearbeitet, sieht man daraus, daß er bis zum Jahre 739 gegen hunderttausend der heidnischen Bewohner Deutschlands getauft hat. Sehr schwer wurde ihm die Arbeit in Hessen. Bei Geismar in Oberhessen stand nämlich die Donnereiche, die dem Donnergott Thor geweiht war. Da Bonisacius immer vergeblich auf die Nichtigkeit dieses Götzen hingewiesen hatte, so beschloß er, die Eiche umzuhauen. Von seinen Gefährten begleitet, begann er die Arbeit. Das heidnische Volk stand umher, voll Wuth gegen den Feind der Götter, und erwartete, daß ihn ein Blitzstrahl zerschmettern würde. Als sie aber den Baum vor ihren Augen hinstürzen sahen, da verschwand auch der Glaube an die Macht der alten Götter. An der Stelle, wo der Baum gestanden, errichtete Bonisacius ein Kreuz, und aus dem Holze des Baumes ließ er eine Kirche bauen, welche er dem Apostel Petrus weihte. 4. Als Bonisacius darauf das Kloster Fulda errichtet hatte, beschloß er, in feinen alten Tagen noch einmal zu den Friesen zu gehen. „Ich will und mag nicht abstehen von der beschlossenen Reise," sprach er, als man ihn zurückhalten wollte. „Der Tag meiner Auflösung nahet; bald werde ich zur ewigen Vergeltung gelangen. Vollendet den Bau des Klosters zu Fulda und begrabt allda meinen Leichnam!" Mit 70 Begleitern schiffte er sich nach Friesland ein. Ein Leichentuch und ein Bücherkasten war seine ganze Habe, welche er mitnahm. Kaum rrar er mit seinen Gefährten gelandet, fo griffen sie das Heidenthum muthig an; doch ihre Arbeit sollte bald beendet sein. Eine Schar bewaffneter Heiden stürmte auf ihn und feine Begleiter ein. Die letzteren wollten sich wehren; er aber verbot es ihnen mit den Worten: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem!" Er unterlag mit seinen Genossen den Schwertern der ergrimmten Friesen (755), nachdem er 40 Jahre lang für die Verbreitung des Christenthums thätig gewesen war. 35. Karl der Große (768—814). I. Larls Lrtrge.' 1. Karl, der Sohn Pipins des Kurzen, bestieg in seinem 26. Lebensjahre den fränkischen Thron (768). Anfänglich regierte er mit seinem Bruder Karlmann gemeinschaftlich; als diefer aber schon nach drei Jahren starb, nahm Karl das ganze Reich in Besitz. Die Wittwe Karlmanns gieng mit ihren beiden Söhnen nach Italien zum Langobardenkönig Desiderius. Sobald Karl Alleinherrscher war, faßte er den Vorsatz, die Sachsen zu unterwerfen. Dieses alte kriegerische Volk, welches die weite Ebene zwischen der Elbe, dem Niederrhein und der Nordsee bewohnte, hielt fest

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 82

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
82 die Stadt nicht zu gewinnen, und darum wurde eilig mit der Anft.tigung derselben begonnen. Mit großer Mühe mußten sie die nöthigen Balken aus einem stundenweit entfernten Walde herbeischaffen, und viele erlagen bei dem gänzlichen Mangel an Wasser und bei der unerträglichen Hitze der Anstrengung und dem Durste. Nach vier Wochen endlich waren alle Vorbereitungen beendigt, und nachdem man einen feierlichen Umzug um die Stadt gehalten hatte, um die Begeisterung des Volkes zu erhöhen, begann ein abermaliger Sturm. Mit Ungestüm und Todesverachtung brauste das Heer heran, aber es wurde wieder von den Belagerten muthig zurückgeschlagen. Erst am zweiten Tage gelang es, die Vormauer niederzuwerfen und bis zur Hauptmauer vorzudringen. Diese aber war hoch und stark und wurde mit solcher Tapferkeit vertheidigt, daß alle Anstrengung vergebens schien. Doch endlich wurde auch sie erstürmt, und die Wallbrüder drangen, Gottfried an der Spitze, mit dem Rufe: „Gott will es, Gott hilft uns!" in die Stadt (1099). 5. Schrecklich war das Los der Ueberwundenen, furchtbar die Rache der Sieger. Die Straßen füllten sich mit Leichen und Gliedern von Verstümmelten, und das Blut von 10,000 Erschlagenen rann durch die Gaffen; die Luft ertönte von dem Jammergeschrei und dem Gestöhne der Verwundeten und Sterbenden; Raub, Mord und Verwüstung herrschte überall. Am dritten Tage zogen darauf dieselben Menschen, die kurz vorher wie rasende Thiere gewüthet hatten, barfuß, unter Lobgesängen nach dem heiligen Grabe und dankten Gott auf den Knien, daß er ihnen den Sieg verliehen habe. Nun wurde Herzog Gottfried zum Könige gewählt. Dieser aber nannte sich nur Beschützer des heiligen Grabes, denn er sagte: „Wie sollte ich da eine Königskrone tragen, wo der König der Könige eine Dornenkrone getragen hat?" Er starb schon im folgenden Jahre, und sein Bruder Balduin folgte ihm als König von Jerusalem. Das Königreich hatte indessen keinen Bestand. Durch die Uneinigkeit der Fürsten und die fortwährenden Angriffe der Türken gieng eine Besitzung nach der anderen verloren. Sechs Kreuzzüge, welche nach diesem ersten unternommen wurden, konnten nicht verhindern, daß Jerusalem im Besitze der Türken verblieb. 40. Friedrich Barbarossa (1152—1190)1 1. Auf dem Hohenstaufen, einem Berge der rauhen Alp in Würtemberg, wohnte vor Zeiten ein Fürstengeschlecht, das dem deutschen Reiche mehrere Kaisei' gegeben hat. Der größte unter ihnen war Friedrich I., Barbarossa oder Rothbart genannt, ein schöner, starker Mann, dessen Seele Edelmuth, Tapferkeit und Gerechtigkeit zierten. Seine ersten Regentenhandlungen waren Werke des Friedens. Vor allem suchte er den alten Streit der Hohenstaufen und Welfen auszugleichen. Diese beiden mächtigen Geschlechter hatten sich lange Zeit auf das hart-

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 99

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
den Dienst eines Admirals aller neuen Meere, wurde Vicekönig aller Länder und Inseln, die er entdecken würde, und erhielt den zehnten Theil von allen Perlen und Edelsteinen, von allem Gold und Silber, von allen Gewürzen und andern Waren zugesichert, die man dort gewinnen würde. 4. Am 3. August 1492, kurz vor Sonnenaufgang, gieng die kleine Flotte unter Segel, in Gegenwart unzähliger Zuschauer. Die Mannschaft bestand aus 120 Personen, von denen die meisten nur höchst ungern und in Folge der härtesten Maßregeln der Regierung sich auf das Unternehmen eingelassen hatten. Als das Land ihren Blicken entschwand, verloren alle den Muth; sie weinten und wähnten, einem unvermeidlichen Untergänge entgegen zu gehen. Der unbedeutendste Vorfall, ein treibendes Holz, ein stärkerer Windstoß und dergleichen brachte Schrecken und Entsetzen unter sie. Dann wick diese Angst wohl wieder eine kurze Zeit der Hoffnung, wenn man Vögel über den Masten hinfliegen sah, oder Gras, wie es auf Felsen oder an Flüssen wächst, von Westen herbeigetrieben kam. In solchen Augenblicken bedeckten sich die Masten und Verdecke mit Matrosen, die unverwandten Blickes gen Westen schauten und in jedem Wölkchen, das am seinen Horizonte aufstieg, die Küste des ersehnten Wunderlandes zu erblicken meinten. Verschwand aber dies Luftgebilde, so kehrte die Angst verdoppelt zurück; man verwünschte den Rasenden, der so viele Menschen kaltblütig mit ins Verderben zog. Kolumbus war unablässig bemüht, die Verzagenden zu trösten und die Zweifelnden durch neue Gründe von dem Dasein des westlichen Landes zu überzeugen. Bald mit Karte und Kompaß, bald mit Segel und Steuerruder beschäftigt, folgte er unabänderlich der westlichen Richtung, ohne sich durch Bitten, Vorstellungen und Drohungen von seinem Ziele ablenken zu lassen. Endlich wurde der Plan gemacht, ihn über Bord zu werfen und dann den Heimweg zu suchen. Kolumbus that, als merkte er die meuterischen Absichten gar nicht, erklärte ihnen vielmehr, er werde von dem Unternehmen nicht abstehen, bis er mit Gottes Hülfe Indien gefunden habe. Schwerlich aber würde er im Stande gewesen sein, die meuterische Rotte noch länger im Zanme zu halten, wenn sich nicht am folgenden Tage Spuren von der Nähe des Landes gezeigt hätten. Schwärme von Vögeln, die zu keinem weiten Fluge fähig schienen, zeigten sich und flogen nach Westen. Dann schwammen Rohrhalme, ein Baumast mit rotheu Beeren, ein Brett und sogar ein künstlich geschnitzter Stab auf sie zu. Kolumbus befahl nun, sorgfältig Wache zu halten, damit man nicht etwa in der Nacht auf Klippen stoße. Die größte Aufregung herrschte auf dem Schiffe, kein Auge schloß sich. Am Abend des 11. Oktober erblickte Kolumbus ein Licht von ferne. Zwar verschwand dasselbe wieder, aber für Kolumbus gab es keinen Zweifel mehr, daß er fein Ziel erreicht habe. Und feine Hoffnung sollte nicht getäuscht werden; denn um zwei Uhr des Morgens (am 12. Oktober) hörte man von dem zweiten Schisse einen Kanonenschuß, der das verabredete Zeichen gab, daß Land in Sicht sei. „Land! Land!" erscholl es jetzt ans jedem Munde. Man stürzt r einander in die Arme und weinte vor Freuden.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 129

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
129 nur die Ausführung seiner Befehle. Dabei vernachlässigte er keineswegs das Studium der Dichtkunst und der Wissenschaften; auch die Flöte blieb ihm durch das ganze Leben seine liebe Begleiterin. Um recht viel schaffen zu können, regelte er seine ganze Lebensweise so streng, daß jede Stunde ihre feste Bestimmung hatte. „Du hast recht," schreibt er an einen Freund, „daß ich viel arbeite. Ich thue es um zu leben, denn nichts hat mehr Ähnlichkeit mit dem Tode als der Müßiggang." Weder Müdigkeit, noch übeles Wetter oder eine Lieblingsneigung konnten ihn veranlaßen, irgend etwas aufzuschieben. „Ich bin," sagte er, „des Staates erster Diener. Mein Stand verlangt Arbeit und Thätigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich unter ihre Pflicht. Daß ich lebe, ist nicht nöthig, wohl aber, daß ich thätig bin!" War er auf Reisen, so erkundigte er sich genau nach den Wünschen der Bewohner und suchte überall zu helfen. Bauern, welche von ihren Edelleuten hart behandelt wurden, fanden bei ihm kräftigen Schutz. Keinem seiner Unterthanen verweigerte er das Gehör. „Die armen Leute," sagte er, „wissen, daß ich Landesvater bin; ich muß sie hören, denn dazu bin ich da." Es konnte daher nicht fehlen, daß sich Friedrich die Liebe seiner Unterthanen erwarb und der Liebling des Volkes wurde. 5. Die übrigen Fürsten sahen mit Staunen und Neid auf den wachsenden Wohlstand seiner Länder und auf die Ueberlegenheit seines Geistes. Besonders war es Maria Theresia, die den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen konnte. Sie schloß insgeheim mit Rußland und Sachsen ein Bündniß, um Friedrich wieder zum unbedeutenden Kurfürsten von Brandenburg herabzusetzen. Frankreich und Schweden und die meisten deutschen Staaten traten später ebenfalls bei. Zum Glück erhielt Kiedrich auf geheimen Wegen von der drohenden Gefahr sichere Nachricht, ehe seine Gegner die beabsichtigten Schläge ertheilen konnten. Zwar war seine Macht gegen die vielen Feinde so gering, daß man ihn für verloren hielt; aber unverzagt und muthig beschloß Friedrich, allen sxinen Widersachern Trotz zu bieten. So entstand der berühmte 7jährige Krieg, in welchem sich Friedrichs Feldherrngröße im Kampf mit halb Europa glänzend bewährte (1756—63). Wie aus der Erde gezaubert, stand Friedrich plötzlich mit einem schlagfertigen Heere in Sachsen, schloß die sächsischen Truppen bei Pirna ein und zwang sie, nachdem er die anrückenden Oesterreicher geschlagen hatte, die Waffen zu strecken (1756). 6. Darauf eilte er nach Böhmen und traf die Oesterreicher bei Prag. Sein alter Feldmarschall Schwerin wollte den Angriff aufschieben und den ermüdeten Truppen einen Tag Ruhe gönnen; aber Friedrich antwortete hastig: „Nichts, nichts, es muß noch heute feint Frische Fische, gute Fische!" „Muß es denn noch heute sein," entgegnete Schwerin, den Hut heftig ins Gesicht drückend, „so will ich den Feind gleich hier angreifen, wo ich ihn sehe." Allein das feindliche Feuer war so furchtbar, daß ganze Regimenter zerschmettert dahinfanken und keines Erzählungen a. d. Weltgesch. 9

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 48

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
48 den Worten: „Ihr mögt ihn haben, aber er wirb den Unterqanq vieler Vornehmen herbeiführen, denn in ihm steckt mehr, als Ein Marius." 2. Währenb seiner Aechtung hatte er in Asien die ersten Feldrüae mitgemacht und die Bürgerkrone gewonnen. Erst nachbem Sulla gestorben war, kehrte er nach Rom zurück. Bald hernach gieng er nach Rhobus um. unter dem berühmten Molon sich in der Rebekunst auszubilden' Aus der Reise dahin fiel er Seeräubern in die Hänbe. Die erkannten bald, welch vortrefflichen Fang sie gemacht hatten, und verlangten für seine Freilassung beinahe 25,000 Thlr. „Was," sagte Cäsar, „für einen Mann wie ich bin, verlangt ihr nur 20 Talente? Ich gebe euch 50!" Während er Begleiter hinschickte, das Gelb zu holen, wußte er sich so bei den Piraten tn Respekt zu setzen, daß es schien, als sei er ihr Hauptmann. Wollte er schlafen, gebot er ihntn, stille zu sein; und sie gehorchten. Oft las er thnen Gedichte und Aufsätze vor, die er versaßt hatte, und sagte, wenn die Rautet: sie nicht lobten: „Komme ich ans Laub, lasse ich euch alle kreuzigen." Aus dem Scherze machte er Ernst. Als er frei war, Bemannte er Schiffe, griff die Seeräuber an, eroberte ihr Fahrzeug, erhielt sein Geld wieder und führte die Gefangenen nach der Küste Kleinasiens, wo sie gekreuzigt würden. 3. Nachbem er einige Jahre in Rom wie ein Stutzer getebt hatte, wurde er Quästor (Kassenbeamter) in Lusitanien, dem heutigen Portugal -3n Gab es (Cabix) trat er einst in einen Tempel, wo er unter anderen die Statue Alexanders d. G. erblickte. Thränen stürzten ihm aus den Augen und zu seinen Begleitern sich wenbenb, sagte er: „Der hatte in meinem Alter schon die Welt erobert, und ich habe noch nichts gethan." Zurückgekehrt nach Italien, schien -er dem Pompejus ganz ergeben. Daneben gab er mit vollen Händen zum Vergnügen des Volks sein Gelb hin. In silbernen Rüstungen ließ er einmal 320 Fechterpaare kämpfen und erreichte seinen Zweck: er wurde der Liebling des Volks. Daher wagte er es, sich um die Würbe eines Oberpriesters zu Bewerben, die sonst nur verbienstvolle Rathsherrn erlangten. Selbst seine Mutter fürchtete das Schlimmste für ihn. Am Wahltage Begleitete sie ihn weineno Bis zur Thüre. „Mutter/' sagte Cäsar, „bu siehst mich als Oberpriester wieber ober als Verbannten." Und er würde erwählt zum Erstaunen aller Senatoren. 4. Durch seine Verschwenbung hatte er sich in große Schulben gestürzt; und als er einige Zeit nachher als Prätor (vornehmste Magistratsperson nach dem Konsul) nach Spanien gehen wollte, ließen ihn seine Gläubiger erst ziehen, nachbem der reiche Crassus sich für ihn verbürgt hatte. Auf feiner Reife bahrn kam er durch einen kleinen ärmlichen Ort. Seine Begleiter fragten ihn, db unter den Bewohnern bafelbst auch wohl Streit um die Verwaltung herrschte, wie in Rom. „Gewiß," sagte Cäsar, „und ich möchte hier lieber der erste fern, als in Rom der zweite." In Spanien erwarb er so viel, daß er feine Schulben Bezahlen konnte.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 1

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
I. Zeit vor Christus. 1. Herkules. 1. Herkules war der Sohn des Zeus (Jupiter) und der Alkmene, der Gemahlin des Königs Amphitrhon. Die Himmelskönigin Hera (Juuo) aber, die Gemahlin des Zeus, haßte den Knaben und beschloß, denselben zu todten. Daher sandte sie, als Herkules einst mit seinem Halbbruder in dem Schilde seines Vaters schlief, zwei schreckliche Schlangen; jedoch Herkules erdrückte sie beide. Zeus wünschte nun seinem Sohne die Unsterblichkeit. Diese war aber für ihn nur dann möglich, wenn er wenigstens einmal an der Brust der Hera geruht hatte. Deshalb mußte der Götterbote Hermes (Merkur) der Hera, als sie schlief, den Knaben bringen. Der kleine Herkules sog jedoch so stark, daß Hera erwachte. Als sie das ihr verhaßte Kind erblickte, warf sie es so heftig von sich, daß die Milch verspritzte und am Himmel die Milchstraße bildete. 2. Kräftig wuchs der Knabe heran und lernte Wagenlenken, Ringen, Bogenschießen und Musik. Weil er aber im Zorn seinen Lehrer erschlug, sandte ihn Amphitryon aufs Land zur Beaufsichtigung der Herden. Hier ward Herkules ein starker Mann, und er beschloß, ein Wohlthäter der Menschheit zu werden. Als er einst darüber nachdachte, kam er an einen Kreuzweg, wo ihm zwei Göttinnen erschienen. Die eine war schön von Gestalt und verführerisch gekleidet. Die andere war nicht so schön, aber ein himmlischer Friede strahlte von ihrem Antlitz. Beide boten dem Jüngling ihre Leitung an. Herkules fragte die erste: „Wer bist du?" Sie antwortete: „Meine Freunde nennen mich das Vergnügen, meine Feinde das Laster. Komm mit mir, ich führe dich zur höchsten Freude und Lust!" „Und wer bist du?" fragte Herkules die zweite. „Ich bin die Tugend," sagte sie, „ich führe dich durch Mühe und Kampf zur ewigen dauernden Glückseligkeit." Herkules wählte die Tugend. Er kehrte aus der Einsamkeit des Landlebens zurück mnd wurde auf Befehl des Orakels zu Delphi dem Könige Enrysthens Unterthan, damit seine Kraft geprüft würde. Erzählungen ci. b. Weltgesch. 1

8. Teil 3 - S. 13

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 13 — d. Sie bietet viel Gelegenheit, um auf redliche Weise das tägliche Brot zu erwerben. Mancher, der in der kleinen Stadt der- geblich Arbeit suchte, findet leicht lohnende Beschäftigung in der Großstadt — Große Anzahl der Fabriken, Geschäfte n. s. w.) 2. Die Großstadt hat aber auch eine Reihe Nachteile. a. Das Leben in der Großstadt ist meist teurer als das in der Kleinstadt. (Preis der Wohnungen — Preis vieler Lebensmittel — Höhe der Arbeitslöhne n. s. w.) b. Das Leben in der Großstadt ist unruhig und geräusch- voll. (Das Wagengerassel auf den Straßen.) c. Das Leben in der Großstadt ist weniger gesellig. („Jeder treibt sich an dem andern rasch und fremd vorüber und fraget nicht nach seinem Schmerz." In der Großstadt kennen sich oft nicht einmal die Bewohner eines Hauses. — Beispiele anführen, wie in der kleinen Stadt ein Bewohner den andern kennt, wie sich die Nachbarn unterstützen u. s. w.) ä. Das Leben in der Großstadt ist meist weniger gesund, als das in einer kleinen Stadt. (Staub aus den Straßen — Rauch der Fabriken — Mangel an schönen Spaziergängen. Wer Berg und Thal, Wald und Feld sehen will, muß gewöhnlich stundenweit laufen — In Berlin giebt es Tausende von Kindern, die nie in einem Walde, nie auf einem Berge gewesen find und niemals einen Sonnenaufgang ge- sehen habend) C. Ergebnisse. In gemeinsamer Arbeit wird folgende Übersicht gewonnen; Die Provinz Brandenburg. 1. Lage der Provinz. 2. Bodenbeschaffenheit der Provinz. a. Einst („Des deutschen Reiches Streusandbüchse"). b. Jetzt. (Ackerland — Wiese — Wald — Moor — Sand- flächen.) 3. Bewäfferuug. a. Havel. (Richtung des Laufes — Havelsee.) b. Spree. (Lage des Spreewaldes — Wohnungen im Spree- walde — Wiese und Wald im Spreewalde — Bewohner — Verkehr im Spreewalde.) o. Oder. (Oderbruch.) 4. Städte. a. Berlin (Lage und Größe — Entwicklung — Sehenswürdig- keiten). *) Vergl. Bartholomäi Ausführungen im V. Jahrbuche des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik.

9. Teil 3 - S. 116

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 116 — 4. Elsaß-Lothringen hat wichtige Festungen. Eine der stärksten Festungen ist Metz. Metz hat nicht nur einen Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben aufzuweisen, sondern ist auch in weitem Umkreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder Forts umgeben. In ganz ähnlicher Weise ist auch Straßburg befestigt. Zur sachlichen Besprechung. a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs- landes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins deutsche Reich wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen versperren, auf denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten diese Festungen, als sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den Deutschen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Franzosen den Einsall in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man wohl dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging? (Verstärkung der Befestigungen.) b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen den Franzosen wegzunehmen? Gewiß? Die Franzosen hatten es ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden. c. Was erinnert wohl noch hente in den Reichslanden an die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgenhaube und einem hellen über die Brust gekreuzten Schultertuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Haus- flur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.) b. 3tfl: Wie es am Sonntage, am Johannisfest und bei Hochzeitsfeierlichkeiten in den elsäßifchen Dörfern zugeht.

10. Teil 3 - S. 118

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 118 — über das Paar ausspricht, krachen die Gewehre. Das Schießen bei der Hochzeit soll die bösen Geister, die sonst den Neuvermählten das Leben sauer machen, verscheuchen. Bevor der „Hochzeitimbs" beginnt, müssen an die Männer und Burscheu des Orts Wein und einige Laibe Weißbrot geliefert werden. Auch die Armen und Kranken dürfen nicht leer aus- gehen. Bei einer elsäßischen Hochzeit werden oft 10 bis 16 Tische voll Gäste wenigstens drei Tage lang unterhalten. Kein Wunder, wenn 800 bis 1200 Pfund Fleisch und 12 bis 18 Hektoliter Wein vertilgt werden. Dabei läßt auch die Güte der bereiteten Speisen nichts zu wünschen übrig. Die Geladenen kommen äußerst langsam herbei, deuu das Gegenteil wäre ein Zeichen von Heißhunger und Gier. Das Her- kommen schreibt für alle Gäste bestimmte Plätze vor. Der Bräutigam, welcher sich bei Tafel uicht setzen darf, hat darauf zu sehen, daß jene mit Speise und Trank immer wohlversehen sind. Mit einem Rosmarin- stengel im Munde, mit Flasche und Glas in der Hand, eilt später jeder „Burscht" (Bursche) nach dem Tanzplatze. Hier tanzt erst der Bräutigam mit der Braut allein, alsdann der Brautführer mit jeder der Braut- jungfern. Sind die Ehrentänze vorbei, dann dürfen alle Burschen mit ihren Mädchen tanzen. Nach dem Tanze geht es ins Hochzeitshaus zurück, wo auss ueue gegessen und getrunken wird. Kommt dann der Teller zu Gaben für die Musikanten, deren Instrumente und Kehlen angeblich ganz „verlacht" (vertrocknet) sind, oder geht die Köchin mit ihrem großen Löffel, an welchem ein Band befestigt ist, von Tisch zu Tisch, dann zieht jeder der Gäste seinen Beutel und giebt das übliche Trinkgeld. Was der erste Tag an Freuden und Vergnügen gebracht hat, wiederholt sich an den beiden folgenden. Zur sachlichen Besprechung. a. Warum wird der Hochzeitstag wohl sorgfältig ausgewählt? (Aberglaube! — 16 Tage jedes Monates sind nach der Meinung der Landleute verdächtig, 3 Tage des Jahres entschieden Unglückstage, nämlich der 1. April, der 1. August und der 1. Dezember.) — Wie urteilst du? b. Ob wohl noch andere Festtage so gefeiert werden, wie der Hochzeitstag? Auch bei den „Leichenimbsen", bei Kindtaufen und zur „Meßti" (Kirchweih) geht es hoch her. Sonst aber ist der elsäßische Bauer sehr sparsam. Zusammenfassung des gesamten Stoffes an der Hand der Übersicht: Das Reichsland Elsaß-Lothringen. 1. Lage und Größe des Reichslandes (14 500 qkm und 1 650 000 Einwohner.) 2. Bodenbeschaffenheit. 3. Bewässerung.
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